Pfarrkirche St. Laurentius
Vom höchstgelegenen Gotteshaus im Pfarrverband hat man einen wunderbaren Blick ins Österreichische und bis in die Alpen. Auch in künstlerischer Hinsicht bietet die Kirche viele Höhepunkte.
„Wie liebenswert ist deine Wohnung, du HERR der Heerscharen.”
Gleich dreimal wurde diese Kirche eingeweiht
Bereits im frühen Mittelalter gab es in Schönburg ein Gotteshaus, wohl eine kleine, der mittelalterlichen Burg angegliederte Kapelle. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts erfolgte ein Neubau im spätgotischen Stil, der durch einen 1473 ausgestellten Ablassbrief finanziell und materiell gefördert wurde. 1508 konnte das Kirchlein zu Ehren des hl. Märtyrers Laurentius geweiht werden. Während der Bauzeit des benachbarten Barockschlosses kam auch der Wunsch nach einer Umgestaltung der Kirche auf. So wurde in den Jahren 1682 bis 1686 ein barockes Langhaus an den gotischen Chor angebaut, das von einem Dachreiterturm bekrönt wurde. 1686 konnte der Umbau mit der Weihe seiner Bestimmung übergeben werden.
Auch der Hochaltar mit einer Darstellung des Martyriums des hl. Laurentius sowie die beiden Seitenaltäre mit einer Szene aus dem Leben der hl. Familie (nördlicher Seitenaltar) bzw. des. hl. Georg (südlicher Seitenaltar) entstammen dieser Erneuerungsphase. Die aufwändig gestalteten Kreuzwegstationen wurden um 1750 angeschafft, ebenso die Kanzel.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Gotteshaus zu klein für die angewachsene Schönburger Kirchengemeinde. So entschloss man sich zu einem verlängerten und erhöhten Neubau des Langhauses, der zwischen 1906 und 1908 in neubarockem Stil ausgeführt wurde. Westlich schließt sich seitdem ein stattlicher, mit einer eingezogenen Zwiebelhaube bekrönter Turm an sowie südlich des Chorraumes die neue Sakristei. Am 13. August 1908 vollzog der Passauer Bischof Sigismund Felix Freiherr von Ow-Felldorf die Weihe des Gotteshauses. Im 20. Jahrhundert kam es zu vereinzelten Umbaumaßnahmen: So wurden bereits 1906/07 die Buntglasfenster am gotischen Chor eingesetzt. 1995 kamen ein neuer Zelebrationsaltar, ein Ambo sowie ein Taufstein zur Aufstellung, alles Arbeiten von Wolf Hirtreiter aus Gröbenzell. Die Grab- und Gedenktafeln im Inneren der Kirche und an der südlichen Außenwand erinnern an die adeligen Stifter und Förderer der Kirche, die im Oratorium nördlich des Altarraumes einen festen Platz im Gotteshaus hatten.
Text: Pfarrer i. R. Dr. Oswin Rutz und Pfarrer Christian Thiel; Weiterführende Literatur: Sabine Komarek-Moritz, Die Kirchen der Pfarrei Pocking und Schönburg, Passau 2003 (PEDA-Kunstführer Nr. 183/2003), 24 – 30.
Glocken
Glocke 1: Hl. Laurentius (Ton f), 780 kg (gegossen 1949)
Glocke 2: Hl. Familie (Ton g), 550 kg (gegossen 1957)
Glocke 3: Hl. Josef (Ton a), 380 kg (gegossen 1949)
Glocke 4: Hl. Theresia (Ton c, gegossen 1923)
„Wer sich die Fähigkeit bewahrt, das Schöne zu sehen, wird niemals alt.”