Eggersham St. Margaretha
Einst gab es hier eine gräfliche Burg, die von den Edlen von Eggersham bewohnt wurde. An sie erinnert bis heute die aus dem Mittelalter stammende Dorfkirche.
„Ja, selig der Mensch, den Gott zurechtweist. Die Zucht des Allmächtigen verschmähe nicht! Denn er verwundet und er verbindet, er schlägt, doch seine Hände heilen auch.”
Geschichte und Gegenwart
Die Dorfkirche in Eggersham, gut drei Kilometer westlich von Pocking gelegen, hatte wohl einen frühmittelalterlichen Vorgängerbau, sie war eine Eigenkirche der Edlen von Eggersham. Die freigelegte Jahreszahl 1493 erinnert an den spätgotischen Neubau im Stil der Wexelbergerschule.
Die Kirche ist — mit Ausnahme des Turmobergeschosses und späterer Anbauten von Sakristei und Vorhalle — als unverputzter Backsteinbau ausgeführt. Während das Kirchenschiff, wie auch die Ostapsis dem gotischen Baustil treu bleiben, wurde dem schlanken, hohen Türmchen an der Westwand ein barockes Glockenhaus samt Zwiebel aufgesetzt. Im Inneren verfügt die Dorfkirche über eine hübsche Ausstattung, die überwiegend aus der Barockzeit Ende des 17. Jahrhunderts stammt. Das im Nazarenerstil des 19. Jahrhunderts angefertigte Hochaltarbild zeigt die Kirchenpatronin, die hl. Margaretha. Es wird flankiert von Figuren des hl. Johannes des Täufers und des hl. Wolfgang. 1901 wurden die drei bunten Apsisfenster mit Tapetenmuster eingesetzt. Weitere Einrichtungsgegenstände sind ein Ölgemälde aus dem Jahr 1825, das die Kreuzigungsszene zeigt, die Kreuzwegstationen (1910), eine neugotische Figur der Maria Immaculata sowie eine Figur des hl. Florian, die 1999 von Familie Stadlberger gestiftet wurde.
In den Jahren 1980 bis 1985 wurde eine Kirchenrestaurierung durchgeführt. Von den beiden Glocken, die die Turmstube beherbergt, stammt die ältere aus dem Jahr 1717, die jüngere wurde 1901 in Moskau gegossen und von einer aus Ungarn geflüchteten Familie nach Pocking mitgebracht.
In den Sommermonaten wird im 14tägigen Rhythmus donnerstags eine Abendmesse im Eggershamer Kirchlein gefeiert.
Das Patrozinium wird am Gedenktag der hl. Margaretha (20. Juli) gefeiert.
Weiterführende Literatur: Sabine Komarek-Moritz, Die Kirchen der Pfarreien Pocking und Schönburg, Passau 2003 (PEDA-Kunstführer Nr. 183/2003), 13 – 16.
„Mit jedem fängt die Geschichte neu an.”