Eggersham St Margaretha Foto: Christian Thiel

Eggersham St. Margaretha

Einst gab es hier eine gräfliche Burg, die von den Edlen von Eggersham bewohnt wurde. An sie erinnert bis heute die aus dem Mittelalter stammende Dorfkirche.

Ja, selig der Mensch, den Gott zurecht­weist. Die Zucht des All­mäch­ti­gen ver­schmä­he nicht! Denn er ver­wun­det und er ver­bin­det, er schlägt, doch sei­ne Hän­de hei­len auch.”

Ijob 5,17f

Geschichte und Gegenwart

Die Dorf­kir­che in Eggers­ham, gut drei Kilo­me­ter west­lich von Pocking gele­gen, hat­te wohl einen früh­mit­tel­al­ter­li­chen Vor­gän­ger­bau, sie war eine Eigen­kir­che der Edlen von Eggers­ham. Die frei­ge­leg­te Jah­res­zahl 1493 erin­nert an den spät­go­ti­schen Neu­bau im Stil der Wexelbergerschule.

Die Kir­che ist — mit Aus­nah­me des Turm­ober­ge­schos­ses und spä­te­rer Anbau­ten von Sakris­tei und Vor­hal­le — als unver­putz­ter Back­stein­bau aus­ge­führt. Wäh­rend das Kir­chen­schiff, wie auch die Ost­ap­sis dem goti­schen Bau­stil treu blei­ben, wur­de dem schlan­ken, hohen Türm­chen an der West­wand ein baro­ckes Glo­cken­haus samt Zwie­bel auf­ge­setzt. Im Inne­ren ver­fügt die Dorf­kir­che über eine hüb­sche Aus­stat­tung, die über­wie­gend aus der Barock­zeit Ende des 17. Jahr­hun­derts stammt. Das im Naza­re­ner­stil des 19. Jahr­hun­derts ange­fer­tig­te Hoch­al­tar­bild zeigt die Kir­chen­pa­tro­nin, die hl. Mar­ga­re­tha. Es wird flan­kiert von Figu­ren des hl. Johan­nes des Täu­fers und des hl. Wolf­gang. 1901 wur­den die drei bun­ten Apsis­fens­ter mit Tape­ten­mus­ter ein­ge­setzt. Wei­te­re Ein­rich­tungs­ge­gen­stän­de sind ein Ölge­mäl­de aus dem Jahr 1825, das die Kreu­zi­gungs­sze­ne zeigt, die Kreuz­weg­sta­tio­nen (1910), eine neu­go­ti­sche Figur der Maria Imma­cu­la­ta sowie eine Figur des hl. Flo­ri­an, die 1999 von Fami­lie Stadl­ber­ger gestif­tet wurde.

In den Jah­ren 1980 bis 1985 wur­de eine Kir­chen­re­stau­rie­rung durch­ge­führt. Von den bei­den Glo­cken, die die Turm­stu­be beher­bergt, stammt die älte­re aus dem Jahr 1717, die jün­ge­re wur­de 1901 in Mos­kau gegos­sen und von einer aus Ungarn geflüch­te­ten Fami­lie nach Pocking mitgebracht. 

In den Som­mer­mo­na­ten wird im 14tägigen Rhyth­mus don­ners­tags eine Abend­mes­se im Eggers­ha­mer Kirch­lein gefeiert.

Das Patro­zi­ni­um wird am Gedenk­tag der hl. Mar­ga­re­tha (20. Juli) gefeiert.

Wei­ter­füh­ren­de Lite­ra­tur: Sabi­ne Koma­rek-Moritz, Die Kir­chen der Pfar­rei­en Pocking und Schön­burg, Pas­sau 2003 (PEDA-Kunst­füh­rer Nr. 183/2003), 13 – 16

Mit jedem fängt die Geschich­te neu an.”

Romano Guardini, 1885-1968
Eggersham innen Foto: Christian Thiel